Die Ölpreise fielen am 9. März 2020 auf jenes tiefe Niveau vom Jahresbeginn 2016 zurück. Der US-Ölpreis ging bis circa 27,30 Dollar zurück, Brent-Öl sackte auf ungefähr 31 Dollar ab. Warum ist das passiert?
Am Freitag davor sind die Verhandlungen in Wien mit Blick auf eine gemeinsame Vereinbarung von Förderquoten zwischen dem Ölkartell Opec und den sogenannten Opec+Förderländern, wozu auch Russland gehört, gescheitert. Nicht einmal auf eine Verlängerung der noch laufenden Förderbeschränkung konnten sich die Teilnehmer einigen.
Insbesondere scheint eine Einigung zwischen Saudi-Arabien und Russland nicht möglich zu sein. Insider, die namentlich nicht genannt werden möchten, informierten die Nachrichtenagentur Bloomberg dahingehend, dass Saudi-Arabien dazu tendiert, in den kommenden Monaten die Fördermengen deutlich, und zwar bis auf rekordverdächtige zwölf Millionen Barrel pro Tag, zu erhöhen.
Die FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung - kommentierte das so, dass die Teilnehmer der russischen Delegation die russische Abkehr vom Ölkartell als eine Art Kampfansage gegen die USA verstehen. Das ist nicht verwunderlich vor dem Hintergrund, dass die USA in den vergangenen Monaten immer mehr Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängten. Jüngstes Beispiel sind die im Februar ausgesprochenen Strafmaßnahmen gegen eine Tochtergesellschaft von Rosneft.
Sehr wahrscheinlich wird der von Moskau initiierte Ölpreisverfall für die amerikanische Förderung nicht folgenlos sein, da dort die kostenintensiven Fracking-Methoden schnell an ihre Rentabilitätsgrenzen stoßen.
Diese Methoden basieren darauf, dass ein Gemisch aus Sand, Wasser und Chemikalien unter Hochdruck in die Gesteinsschichten eingepresst wird, um auf diese Weise Wege für das Öl nach oben zu schaffen. Bei geringem Ölpreis ist ein solches Vorgehen aber nicht mehr bezahlbar. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, dies zumindest gilt jetzt für den deutschen Verbraucher, der nun sehr günstig seine Öltanks fluten kann - Finanzberater Geithain.
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