Nervöse Börsen haben was Gutes

Viele Jahre lang kannten die Börsen nur noch die Richtung nach oben. Was sollten die Anleger auch machen, wenn es für Anleihen keine Zinsen mehr gibt und Bargeld mit Strafzinsen belegt wird?


Als die Kunde vom Corona-Virus die Runde machte, begannen die Börsianer etwas nervös zu werden und der DAX beispielsweise sackte Ende Januar sogleich von 13.500 auf 13.000 Punkte ab, ungefähr vier Prozent immerhin. Doch die Aussicht auf die baldigen Dividendenzahlungen im Frühjahr und die Hoffnung, dass die Politiker Instrumente gegen eine Ausbreitung der Epidemie in der Hand haben, veranlasste viele Anleger, auf dem tieferen Niveau wieder einzusteigen, was sich schließlich als Bullenfalle erwiesen hat, Umschuldung.


Mitte Februar ging die Talfahrt erst richtig los, nachdem verstanden wurde, dass das Virus seinen Weg um die Welt macht und auch die globale Wirtschaft nachhaltig schädigen wird. Was jetzt beim DAX an der Börse passiert, ist charttechnisch ein sehr typischer Verlauf für einen Einbruch. Der DAX fiel von fast 13.800 Punkten in Stufen knapp 2.000 Punkte herab, besann sich kurz in einer Gegenreaktion, die aber keine 300 Punkte zurückspielte, um nun weiter in den Abgrund abzugleiten, Finanzberater Leipzig.


Eine erste wichtige Unterstützungslinie, die vielleicht im März oder April erreicht wird, darf man bei ungefähr 10.600 Punkten vermuten. Sollte es so sein, wie einige Virologen hoffen, dass bei wärmeren Temperaturen und stärkerer UV-Strahlung das Virus von seinem Schrecken verliert, haben die Börsen guten Grund zur Richtungsumkehr, die dann sogar recht steil verlaufen könnte.


Dies wäre dann ein glückliches Szenario selbst für „Aktienmuffel“ oder Börsenanfänger. Denn dann gibt es viele zerschlagene sogenannte „Blue Chips“ mit sehr guter Dividendenrendite, die völlig am Boden liegend nur noch billig aufgesammelt werden brauchen.

Comments